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[Jolinar]

Vorwort
Dieser Thread ist OFF TOPIC!
Niemand muß das lesen! Wer nicht weiterlesen will, klickt jetzt bitte auf Browsertab Schließen! Dankeschön.

Bevor die Kritiker kommen...Dies ist ausdrücklich kein politisch, sondern ausschließlich ein ideoligisch inspirierter und motivierter Thread. Danke für das Verständnis.

Dann fang ich mal an...
Bloß wie?...Mit Zitaten:

Artikel 3, Abs. 3:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Leider fehlt da immer noch ein wichtiger Aspekt...weil die großen deutschen Parteien das immer noch blockieren
Einige Bundesländer sind da schon weiter:

Artikel 12, Abs. 2:
Niemand darf wegen der Abstammung, Nationalität, Sprache, des Geschlechts, der sexuellen Identität, sozialen Herkunft oder Stellung, einer Behinderung, der religiösen, weltanschaulichen oder politischen Überzeugung oder aus rassistischen Gründen bevorzugt oder benachteiligt werden.

Artikel 2, Abs. 2:
Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner sozialen Stellung, sexuellen Identität, seiner religiösen und politischen Anschauungen bevorzugt oder benachteiligt werden.

Aber noch nicht jedes Bundesland ist so fortschrittlich:

Artikel 3, Abs. 3:
Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

Wir als Thüringer sind da auch schon weiter:

Artikel 2, Abs. 3:
Niemand darf wegen seiner Herkunft, seiner Abstammung, seiner ethnischen Zugehörigkeit, seiner sozialen Stellung, seiner Sprache, seiner politischen, weltanschaulichen oder religiösen Überzeugung, seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung bevorzugt oder benachteiligt werden.

Viele andere Bundesländer haben diese Rechte (immer noch) nicht in ihrer Landesverfassung verankert. Dazu zählen u.a. Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg und Hessen...um nur einige zu nennen.


Dem aktiven Leser wird jetzt schon klar sein, worauf ich hinaus möchte. Auch dürfte die Veränderung meines Forenavatars dem Einen oder Anderen nicht entgangen sein.

Ich möchte ein kleines Zeichen gegen Ausgrenzung und für Toleranz setzen!

Ich war erschüttert und schockiert von den gewalttätigen Vorfällen beim CSD in Karlsruhe letztes Wochenende ->
https://www.queer.de/detail.php?article_id=42223
Zusätzlich kam ich unfreiwillig in die Situation, mich gleich noch ein zweites Mal thematisch mit einem sehr ähnlich gelagerten Sachverhalt auseinandersetzen zu müssen.

Versteht mich bitte nicht falsch!...Ich bin ein sehr toleranter Mensch und respektiere die Tatsache, daß jeder einzelne Mensch zu jedem beliebigen Thema seine ganz eigene Meinung hat...Und ich habe grundsätzlich erst mal kein Problem damit, wenn Meinungen anderer Leute von meinen eigenen Meinungen, Ansichten und Überzeugungen abweichen sollten.

Viele divergierenden Meinungen kann ich verstehen aber nicht nachvollziehen...
Beispiel: Ich kann verstehen, daß viele Menschen an überirdische Wesen bzw. einen Schöpfer glauben, auch wenn ich für mich persönlich die Existenz eines solchen Wesens verneine. Das ist für diese Menschen etwas Gutes, weil sie aus ihrem Glauben Kraft schöpfen.
Aber ich kann nicht verstehen, wieso so viele gläubige Menschen es als sinnvoll, wenn nicht sogar als notwendig erachten, ihren Glauben beweisen zu müssen, indem sie ordentliches Mitglied ihrer Glaubensgemeinschaft sind...und dafür in Form irgendwelcher Ablässe auch noch bezahlen...Sollte der Glaube etwa käuflich sein? Der Glaube sollte doch eigentlich aus der inneren Überzeugung und nicht aus irgendeiner Mitgliedschaft resultieren

Und dann gibt es einzelne Meinungen bzw. Ansichten, die ich weder verstehen noch irgendwie nachvollziehen kann...
Warum in aller Welt gibt es Menschen, die sich fest an eine starr fixierte Vorstellung eines völlig durchschnittlich heteronormativen Mitbürgers klammern und jede noch so kleine Abweichung von ihrem persönlichen Weltbild gleich als krank, pervers, dämonisch, untermenschlich, whatever verteufeln und nicht in der Lage sind, irgendeine Form von Toleranz zu zeigen???
Jeder logisch denkende Mensch, der sich Seiner selbst bewußt ist, muß doch die Fähigkeit haben, die Vielfalt zu erkennen und zu tolerieren.

Es geht nicht um Äußerungen oder Meinungen...Es geht um die dahinterstehende Ideologie und man kann da jede beliebige Minderheit unserer Gesellschaft nehmen, egal ob Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, unterschiedlicher Religion, unterschiedlicher Abstammung...und eben auch Menschen unterschiedlicher sexueller Identität.

Verzeiht mir meine Offenheit...Aber jeder Mensch, der sein diesbezügliches Handeln und Denken rechtfertigen will und den Satz mit: "Ich bin ja tolerant, aber..." beginnt, der heuchelt seine Toleranz nur mehr oder minder vor.
Und das ist ein strukturelles Problem, daß sich durch alle Gesellschaftsschichten und alle Lebensbereiche zieht!

Deshalb setze ich ein Zeichen!
Mein Regenbogenavatar sollte eigentlich nur für die Dauer des diesjährigen Pride Month in Benutzung sein, aber inzwischen habe ich mich entschieden, ihn dauerhaft zu behalten
So möchte ich meine Sympathie mit der Sache und auch meine Sorge um jeden Menschen, der sich zu einer Minderheit gehörig fühlt, zum Ausdruck bringen und klarstellen, daß ich niemals zu den Menschen gehören werde, die Intoleranz gleich welcher Art hinnehmen oder gar unterstützen werden!

[mrbird]

Und du meinst mit Statements änderst du die Leute?
Ich habe und hatte nie Probleme andere Menschen so anzunehmen wie sie waren/sind. Warum auch. Ich bin ja auch so wie ich bin und möchte auch akzeptiert werden. Was allerdings teilweise erschwert wird .. weil mir das ganze Thema und die dauernde Berieselung damit auf den Keks geht. Was ich auch erwähne .. wie hier

Es ist für mich nicht nachvollziehbar warum die Privatsphäre von Menschen an die Öffentlichkeit gezerrt wird (bzw sich Leute an die Öffentlichkeit zerren) um über das zu reden was ihre private Meinung (Gefühl usw) ist. Klar hab ich's als alter weißer Hetero Mann einfacher. Zur Zeit noch. Vllt muss ich mich in Zukunft auch deswegen erklären weil das niemand mehr teilt

Aber ich kann für mich sagen .. egal wie ich mich definieren würde .. es wäre mir völlig egal was andere darüber denken. Und wenn mich jemand anmacht .. was aus vielen anderen Gründen auch passieren kann .. dann muss ich damit klarkommen. Und ich brauch dazu keine Community oder sonstige öffentliche (ideologische) Diskussion.

Außerdem seh ich es natürlich auch als vollkommenes Luxusproblem. Sorry. Was sicher für die Betroffenen oder Leute die sich verbunden fühlen anders anfühlt .. aber ich sehe dabei auch Dinge auf uns zukommen die alles völlig aus der Spur laufen lassen (könnten).

Aber nichts desto trotz .. ne Meinung ist ne Meinung und damit okay. Und ich akzeptiere deine Meinung.
Mediale Meinungsmache ist dagegen was anderes und dem stell ich mich entgegen.

Ergänzend.
Es gab in den letzten 100 Jahren bereits 2 Ideologien in Deutschland die auch versuchten eine neue Art des "Individualherdenkonformismus" zu formen. Beides gescheitert. Zum Glück. Ich will das aktuelle nicht unbedingt gleichsetzen. Und ich hoffe es wird in dem Umfang wie bereits gestartet auch scheitern. Man kann keine Individualität als Herdendoktrin verankern. Das widerspricht sich vollkommen.