Memory leak seit Debian 12.11?

[tab-kh]

Seit dem Update auf Debian 12.11 bilde ich mir ein, dass der Speicherverbrauch kontinuierlich zunimmt, möglicherweise nur auf ARM-Servern. Die seit einigen Tagen ansteigende Kurve (in Munin) des von "apps" belegten RAM ist schon recht deutlich auf mindestens zwei ARM-Servern. Edit: Gerade nochmal genau hingeschaut, der dritte ARM-Server ist wohl auch betroffen. Auch das heute durchgeführte Kernel-Update auf 6.1.0-35-arm64 hat es wahrscheinlich nicht behoben. Die Zeit seit dem Kernel-Update ist aber noch zu kurz um das halbwegs sicher sagen zu können.

Ist da irgendwas bekannt? Ich werde es erst mal weiter beobachten. Wie gehe ich am besten vor um herauszufinden welche Software ggf. die Ursache sein könnte?

[Ralph]

Ist da irgendwas bekannt? Ich werde es erst mal weiter beobachten. Wie gehe ich am besten vor um herauszufinden welche Software ggf. die Ursache sein könnte?

Rspamd (auf x86 u. arm) verlangt derzeit bei mir auf allen Systemen sehr viel Speicher .. die Ursache wird vermutlich mit der hohen Anzahl der Attacken zusammenhängen (ansteigend) aber das Speichermanagement bei rspamd ist auch nicht wirklich optimal.

Schau mal ob die Belegung nach einem rspamd restart runtergeht ...

[tab-kh]

Danke, das mit dem Neustart von rspamd werde ich mal probieren, ich lasse es jetzt erst noch eine Weile laufen, damit ggf der Unterschied dann besser sichtbar ist. Die Kisten wurden erst gestern neu gestartet wegen Kernel-Update. Die RAM-Belegung durch Anwendungen hat das alte, "normale" Niveau von vor dem Anstieg noch gar nicht wieder erreicht. Ich versuche mal im Lauf des Tages einen Screenshot einer Munin-Grafik zu verlinken, der die Situation verdeutlicht und auf dem man den Anstieg seit Sonntag erkennt. Vorher relativ konstante Belegung, dann kontinuierlicher Anstieg. Neue Benutzeranwendungen die das verursachen könnten wurden in der letzten Woche keine installiert.

Zumindest auf einem der beiden sicher betroffenen Server kann ich auf rspamd auch mal ein paar Tage komplett verzichten, der schickt pro Tag zwei Mails raus, Backup-Benachrichtigung und logwatch, das wars auch schon. Eingehend ist da, wenn überhaupt, 100% abgewiesener Spam, weil es gar keine Postfächer gibt. Der zweite ist allerdings der Mailserver, aber so viel kommt da auch nicht rein und es reicht mir ja, rspamd versuchsweise mal auf dem anderen Server zu deaktivieren.

Muss ich aber auch mal schauen, ob sich an rspamd in der Nacht zu Sonntag überhaupt was geändert hat. Dass rspamd eine Menge RAM beansprucht ist mir klar. Außer bei zwei kleinen Spielkisten mit 4GB RAM ist das auch ausreichend vorhanden, wenn man auch nie genug davon haben kann. Das Problem ist (noch) nicht die absolute Belegung des RAM, sondern dass die Belegung kontinuierlich steigt, was vor diesem Zeitpunkt nicht der Fall war. Dass der Filecache mit der Zeit größer wird ist eh normal wenn genug freies RAM zur Verfügung steht. Aber der ist kein wirkliches Problem, weil er bei Bedarf jederzeit einfach freigegeben werden kann.

[tab-kh]

Hier schon mal das angekündigte Bild
https://bit-08.de/memory-munin.png

[tab-kh]

Die betroffenen Server kommen jetzt ca 2 Tage nach dem Neustart mit dem neuen Kernel wieder in den Bereich der ursprünglichen RAM-Nutzung durch Anwendungen. Ein kontinuierlicher Anstieg in der Größenordnung vom Montag vor dem Neustart ist derzeit nicht ersichtlich. Also gehe ich davon aus, dass entweder der neue Kernel das Problem behoben hat oder die betreffende Anwendung mit dem Memory Leak derzeit (noch?) nicht läuft oder eben derzeit nicht in dem Zustand ist, wie während des Anstiegs der RAM-Nutzung.

Momentan scheint alles stabil zu sein, ich werde es aber weiter beobachten.

[Ralph]

schau mal ... oben arm64 darunter amd64 - rspamd auf Debian 12

[tab-kh]

Mist, jetzt ist der Beitrag weg, weil er noch nicht gesendet war. Ich provoziere rspamd jetzt mal ein wenig, weil ich derzeit keine solchen Effekte mehr habe. Ich schicke ihm was von den netcup Mailservern für Webhosting-Pakete, die haben aber sowas von einer schlechten Reputation . Vielleicht lässt er sich provozieren oder startet zumindest mal die vom potenziellen Leak betroffenen Programmteile.

[tab-kh]

Das war wohl eine blöde Idee. Nach den ersten zwei Mails ist das benutzte RAM um 170 MB weniger geworden.

[tab-kh]

Ich gebe hier mal vorsichtig Entwarnung. Seit dem Neustart am 20.05. mit neuestem Kernel gibt es keine Anzeichen mehr von einem möglichen memory leak. Der nach dem Neustart beobachtete Anstieg war einfach der normale Anstieg, der eben nach einem Neustart stattfindet und ging bis zum normalen Wert. Seit der wieder erreicht ist, bleibt die Memory-Nutzung durch Apps stabil.

Falls sich doch nochmal ein Anstieg in ähnlicher Größenordnung zeigt, werde ich das in Munin schnell feststellen können. Dann muss ich eben doch nochmal genauer hinschauen und die Ursache finden. Dass es rein zufällig nach dem Debian-Update angefangen und nach dem Neustart mit neuem Kernel (zumindest vorläufig) geendet hat, sehe ich aber erst einmal als nicht besonders wahrscheinlich an.